Florian Priemel Podcast

...was aus dem Kopf fällt.

Nachdem hier lange nicht viel los war, gelobe ich feierlich Besserung. Und läute die feierlichen und für mich und diese Seite hoffentlich produktiven Tage mit einem kleinen Jingle ein.

 

Länge: 1:14:16
Teilnehmer:
avatar
Florian Priemel
avatar
Yannik

Themen, über die wir gesprochen haben:

Einführung und Empörung 0:00:00

Die Überwachungsaffäre auf Wikipedia

Full-Take

Pofalla erkärt Skandal für beendet

Friedrich ebenso

Wir beschließen, den Themenkomplex von jetzt an “Doppelplus-Gut-Skandal” zu nennen

Der GCHQ überwacht die Zerstörung von Festplatten bei Guardian

Das Bild dazu

Präsidentenmaschine von Evo Morales am Boden festgehalten

Pofalla beendet auf Youtube

“Mein Vertrauen in diesen Rechtsstaat erodiert in einem Maße, das ich mir nicht hätte vorstellen können” Florian

Demokratie setzt mündige Bürger voraus 0:12:51

Joe the Plumber

Florian erwartet, dass publik wird, dass Zugriff auf alle Mikrofone und Webcams stattfindet

Yannik beklagt die Berichterstattung zur Krise

“Die Leute sind comfort-sediert” Florian

“Wir haben die schlechten Aspekte aus 1984 und Brave New World Yannik

Die Politische Generation bis 30 0:21:27

“Die Leute unter 30 kennen Politik nur in scheiße”

Sascha Lobo ranted dieses Jahr mehr als je zuvor (zu Recht)

Yannik beklagt das Fehlen von vernünftiger, humanistischer Bildung: Eine ganze Generation, die nur gut darin ist Muster zu erkennen und sich anzupassen.

Florian tut etwas, um eine Antwort zu haben, wenn seine Kinder fragen, warum denn damals nichts unternommen wurde.

Das selbe Thema bei Metronaut

Die Simpsons und die NSA

“Snwoden hat das ganze perfekt gemacht.”

Nach Schnellkochtöpfen suchen kann zur Hausdurchsuchung führen

Verschwörungstheorien 0:35:03

“Die haben das publik gemacht, dass damit die Leute sich entsprechend verhalten”

“China hat das als Staat eigentlich perfekt gemacht” Yannik

NSA hört die Uno ab und nebenbei chinesische Hacker

Lustige Details und beispiele aus dem Leben 0:38:55

PRISM Logo verstößt gegen Copyright

Jugendlicher wegen Terror-Scherz im Gefängnis

Terrorwarnung = Hexenverbrennung 0:41:39

David Miranda am Flughafen festgesetzt

Interview mit Innenminister Friedrich

Journalismus und Quellenschutz 0:48:17

Quellenschutz existiert quasi nicht mehr

Postenkarten dürften sicherer sein, als Mails

der SPIEGEL wird jetzt endgültig die BILD-Zeitung für Intellektuelle

“Wir haben Politik jetzt überwunden.” Yannik

Wir suchen beide nen sicheren Email-Dienst

“Unsere Ratlosigkeit zeigt, dass Skandal und dessen Implikationen eben doch uns alle was angehen.” Florian

Kurze Pause und ein plastisches Beispiel 0:55:46

Der Fall von Andrej Holm

Anne Roth beim Podcast Wir. müssen reden.

2 Terroanschläge haben gereicht um das Wertefundament der wesetlichen Welt zu ruinieren.

Supergrundrecht Sicherheit-T-Shirt 1:08:07

Das Supergrundrecht bei Neusprech.org

Wir brauchen ein Shirt dafür.

Ökonomisches Argument 1:09:19

Katze auf der Fensterbank

 

 

Nachdem Geheimdienste sich jetzt in der EU ganz offen zur Sippenhaft bekennen und die Pressefreiheit mit Füßen treten, hier anz spontan und ohne Gewähr von Vollständigkeit:

Bisher im Rahmen des NSA/PRISM/Überwachtsstaats-Skandals geopferte Grundrechte (ja, ich lege hier der Einfachheit halber die deutschen Rechte zu Grunde)

Freiheit der Person (nach Art.2GG)

Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Datenschutz) (nach Art.1 und 2 GG)

Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme (Art 1. GG)

Informationsfreiheit (Art. 5GG)

Pressefreiheit (Art. 5GG)

Brief- und Postgeheimnis (Art. 10GG)

Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13GG)

 

Garkeine so schlechte Quote für 10 Wochen, möchte man sagen. Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass es nicht so ist, dass ich den diplomatischen Aufschrei unserer Politik einfach nur nicht gehört habe…

Das ist natürlich mehr als plump, soll allerdings verdeutlichen, dass es in der (nicht stattfindenen) Debatte um mehr geht, als um Spionage und irgendwelche amoklaufenden Geheimdienstler.

 

 

 

Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Person krame ich an dieser Stelle in meinem Kopf nach dem Rezept für mein allseits beliebtes gefürchtetes Chili Con Carne.

an benötigt (ich gehe hier von einem ordentlichen Topf voll aus. Sollte mal locker für 4-6 Personen reichen, eher mehr) folgende Zutaten:

– 1.000g gemischtes Hack
– 3 kleine Dosen Pizza-Tomaten (nicht komplett passierte, sondern die kleingehackten)
– Tomatenmark
– 1 Dose Mais
– 1 Dose Kidney-Bohnen
– 2 große Paprika (ich nehm gern gelbe und orange)
– 2 große Zwiebeln
– 2 Knoblauch-Zehen
– Frischen Basilikum
– Frischen Oregano
– 1 bis 2 Lorbeer-Blätter
– trockenen Rotwein
– und natürlich Chili-Schoten. Ich nehme gern Habaneros, weil die einen sehr geilen, nussigen Eigengeschmack haben. Sind aber natürlich extrem scharf. Wenn man andere Chilis nimmt, empfehle ich eher weniger scharfe zu nehmen, aber dafür mehr davon, wegen des typischen Chili-Geschmacks.

Ich mag mich bei den Mengen etwas verschätzt haben, es können auch mehr oder weniger Tomaten sein, vielleicht wird auch eine Paprika mehr gebraucht… aber das sieht man ja 😉

Als erstes kommt das Hack in einen großen Topf und wird ganz scharf in Pflanzenöl angebraten. Damit es ein Bisschen kross wird, sollte man nicht permanent drin rumrühren. Also hat man genug Zeit schonmal den Knoblauch zu pressen (ich mache das gern, indem ich etwas Salz drüberkippe, was die Öle aufnimmt und es dann mit einer Gabel zermatsche) und die Zwiebeln grob zu würfeln.
Wichtig ist, dass das Hack ordentlich angebraten wird, ansonsten nimmt es beim Kochen zuviel Flüssigkeit auf und wird matschig. Ist das Hack gut angebraten, aber noch nicht ganz fertig, schmeiße ich Zwiebeln und Knoblauch dazu. Je später man den Knoblauch dazu gibt, desto intensiver schmeckt wer. Wer also auch richtigen Kobi-Geschmack steht, zerkleinert und added seinen Knoblauch erst kurz bevor serviert wird. Ist da alles fast soweit (das bedeutet 2% vor angebrannt) kommt noch das Tomatenmark dazu. Das sollte auch etwas mitbraten, damit die Bitterstoffe sich verflüchtigen. Alles nochmal schön durchrühren und weiter anbraten. Kurz bevor alles anzubrennen droht, wird mit Rotwein gelöscht. Ich kippe in etwas soviel rein, dass das Fleisch nicht ganz bedeckt ist. Das lassen wir dann einkochen.

Dabei haben wir dann Zeit Oregano kleinzuhacken. Den Basilikum tun wir ganz zum Schluss dazu, am besten dirkt auf den Teller. Lange Hitze ruiniert Basilikum. Oregano hingegen kann man von Anfang an dazu tun. Ist der Rotwein größtenteils verkocht kommen die Kräuter (auch das Lorbeerblatt) dazu und wir öffnen die Dosentomaten und schütten alles zusammen. Ordentlich durchrühren, aufkochen lassen und jetzt den Herd runterstellen, so dass es nurnoch köchelt. In aller Ruhe können wir nun die Chili-Schoten kleinhacken und reinhauen.

Jetzt haben wir Zeit. Da Chili bei mir ein typisches Party-Essen ist, das vorbereitet wird, lasse ich es nun ca. 2 Stunden kochen, mache dann den Herd wieder aus und lasse es bis kurz vor der Party durchziehen. Erst dann kommen die Bohnen, der Mais und die gewürfelten Paprika dazu. Das ganze wird dann noch einmal für 15 Min aufgekocht. So bleiben die Paprika schön knackig.

Und wenn ich nichts vergessen habe, ist das jetzt Chili fertig und schmackhaft. Ach ja, zwischendrin mal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zutaten

Zutaten

 

Ich befürchte, dass wir (also im wesentlichen die Hate-to-say-I-told-you-so-Gruppe) den Kampf bereits jetzt verloren haben. Die Rede ist natürlich vom Kampf gegen den globalen, allumfassenden Überwachungsstaat und gegen eine Politik, die sich standhaft weigert unsere Bedenken überhaupt ernst zu nehmen.

Warum ich das denke? Das Thema ist in den Medien durch. Es ist natürlich noch Präsent, aber diejenigen, die sich noch damit befassen, beginnen damit, sich an Folgen, Zukunftsszenarien und dem großen Ganzen abzuarbeiten. Die Rede kommt wieder auf das Internet der Dinge, auf das Ende der Demokratie im allgemeinen. Es wird also zunehmend nur noch in der Meta-Ebene gesprochen.

Das mag für die jenigen, die sich schon seit jeher die Finger wund schreiben erstens eine natürlich Entwicklung und zweitens auch befriedigender sein, als sich ständig zu wiederholen.

Doch erreicht man damit wieder nur die Netzgemeinde. Das Gros der Bevölkerung da draußen hat bisher weder Interesse noch Verständnis für jene Grundlagen, die nötig wären, um überhaupt in jene Meta-Diskussionen vordringen zu können. Was für ein gerüttelt Maß Empörung noch nicht einmal notwendig wäre.

Ich habe die Verve mit der sich Mainstream-Medien von Anfang an dem Thema gewidmet haben mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Allerdings hat sich meine Euphorie inzwischen verflüchtigt. Es ist festzuhalten: Verkackt.
Offensichtlich ist es nicht gelungen eine Breite Masse zu sensibilieren. Oder nur zu interessieren. Statt sich in besagten Meta-Beiträgen auszutoben wäre es zielführend gewesen das Thema auf die bewährte Weise anzugehen.

Es mag uns Schreiber nerven, aber: Repetition ist notwendig! Hämmern wir den Leuten alles auf niedrigsten Niveau in den Kopf! Mit persönlichen, emotional verklärten Beispielen! Es gehört den Leuten vor Augen geführt, dass man in U-Haft und Totalüberwachung landen kann, weil man die falschen Worte in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet. Es gehört den Leuten in den Kopf gepresst, dass  Jugendliche, die im Chat über ein Spiel ragen, wegen Terrordrohung festgenommen werden. Es gehört gesagt, dass Häuser durchsucht werden, weil die Familienmitglieder nach Schnellkochtöpfen und Rucksäcken im Netz suchen! Oder, dass man in unserem Land Besuch von der Polzei bekommt, wenn man auf Twitter ankündigt, Veranstaltungen von Politikern zu besuchen. Macht Homestories mit diesen Leuten. Weinende Mütter und erschütterte Familienväter! 19-jährige im Knast! Mitten im Leben aus dem Überwachungsstaat. Los jetzt!

Länge: 0:04:26
Teilnehmer:
avatar
Florian Priemel

Ich konnte es mir daher nicht nehmen lassen, diesen wundervollen Beitrag zum Wahlkampf angemessen zu vertonen und kurz zu kommentieren.


Der Beitrag von Katrin Albsteiner

Friedrichs Supergrundrecht bei www.neusprech.org

Uhls Bankrotterklärung bei www.netzpolitik.org

Norbert Geis’ Porno-Beitrag auf www.bild.de

 

Da, auf FAZ.net echauffiert sich das Bürgertum über die bevorstehende Abschaffung der Freiheit! Tatsächlich. Dort findet sich der lang erwartete Aufschrei! Endlich! Nein, es geht natürlich nicht darum, dass Geheimdienste unter dem Deckmäntelchen der Terrorbekämpfung die Privatsphäre und die Unschuldsvermutung abgeschafft haben.

Es ist viel Schlimmer! Die Grünen wollen einen Veggie-Day in Kantinen einführen!

Unglaubliche Bevormundung!

Die Diktatur der Gutmenschen!

Wer Grün wählt … wird einen Polizeistaat bekommen!

Der Kommentarbereich von FAZ.net ist tatsächlich immer wieder gut für einen kleinen Realitätsabgleich, wenn sich die Frage, welche Mentalitäten den Mehrheitsverältnissen in diesem Land so zu grunde liegen, wieder einmal unangenehm nach vorn drängt.

Es ist ja nicht so, dass die Tatsache, dass Full-Take (wenn auch zuvor zum im Zusammenhang mit Tempora) praktiziert wird, besonders überrascht. Interessant allerdings werden die aktuell bekannt gewordenen, neuen Enthüllungen von Edward Snowden zur Funktionsweise von des Programms XKeysocre (u.a. bei der ZEIT) im Zusammenhang mit den oft wiederholten Beteuerungen unserer Minister für besondere Dreistigkeit, es würden ja “nur” Metadaten abgeschnorchelt.

[…] Demnach können die NSA-Mitarbeiter in XKeyscore nach bestimmten Namen, E-Mail-Adressen, IP-Adressen, Schlüsselwörtern in Suchmaschinen-Abfragen, Sprache des Verdächtigen oder dem verwendeten Browser suchen und filtern.[…]

Um E-Mails von Verdächtigen lesen zu können, muss ein Analyst die entsprechende Adresse angeben, einen Grund für die Überwachung auswählen und den Zeitraum der zu durchsuchenden Mails eingrenzen. […] keinen Beschluss des geheimen FISA–Gerichts.[…] Die Ausgabe der gewünschten Mails erfolgt deshalb sofort nach Eingabe der erforderlichen Daten inklusive der frei wählbaren Begründung.

Mit XKeyscore ist es zudem möglich, Facebook-Chats mitzulesen oder die IP-Adresse jedes Besuchers einer bestimmten Internetseite zu erfahren.

Wie gesagt, damit war zu rechnen. Interessant ist nun, wie es unser aller Lieblingsminister Friedrich wagen konnte, z.B. in seinem berühmten Stammel-Interview im ZDF explizit zu betonen, dass es nur um Metadaten gehe. (Transskript HIER bei Netzpolitik.org) Und noch nicht einmal die erwähnte richterliche Genehmigung scheint es zu geben. Man muss also festhalten, dass Friedrich hier nicht nur öffentlich gezeigt hat, dass er öffentlich nicht zeigbar ist, sondern, dass er das gesamte Volk vollumfänglich dreist belogen hat.

[…]. Es geht um die Kommunikation nach Amerika und von Amerika ins Ausland. Diese Kommunikation wird in sogenannten Metadaten, also Verbindungsdaten, gespeichert. Der Zugriff auf diese Daten erfolgt aber nach richterlicher Genehmigung, also genau so wie es das Verfassungsgericht …

Selbst auf die schwache Position, dass er an dieser Stelle falsch informiert gewesen sei, kann sich Friedrich nicht zurückziehen, hat der der SPIEGEL längst erklärt:

Nun hat Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen öffentlich eingestanden, das System zu nutzen.

tl;dr: Ein weiteres Puzzlestück als Beleg dafür, dass unsere Regierung uns öffentlich permanent belügt. Man kommt aus dem kotzen nicht mehr heraus.

Disclaimer: Die getätigten Vorwürfe gelten natürlich nur in sofern, als dass die von Edward Snowden neuerlich geleakten Dokumente echt sind. Vermutlich muss Friedrich da aber erstmal die Amerikaner fragen ;

Update: Vermutlich redet sich der Verfassungsschutz raus mit: “Ja nee, wir haben XKeysocre ja nur getestet! Unsere Testversion konnte das alles nicht. Da fehlte uns ne gültige Seriennummer…” Wetten?!

 

 

Vorweg: Das relativ durchgängige Schweigen in dieser Sache erscheint mir irgendwie merkwürdig. Möglich, dass es nur ein Hoax ist.

Ein offenbar geistig Verwirrter kletterte in den Regierungsflieger, löste ein Notsignal aus +++ Etwa zwei Stunden lang schloss er sich im Cockpit ein – versuchte zu starten

Auch wenn ich ungern die BILD verlinke, so war es doch offenbar die erste Quelle, die sich diesem Vorgang widmete. Inzwischen gibt es diesbezüglich auch die ein oder andere Quelle mehr:

DER FOCUS berichtet.

Seriously? Die Bevölkerung dieser Welt wird komplett überwacht um Straftaten und Terrorismus zu verhindern, während es jemandem, der sich ganz offensichtlich noch nicht einmal Mühe gegeben hat, gelingt, die Kanzlermaschine zu kapern?

Da gibt es jetzt eigentlich nur zwei mögliche Schlussfolgerungen:

1. Die potentiell gefährliche Bevölkerung (ergo: JEDER) hat noch zu viele potentiell gefährliche Momente in sie unbeobachtet ist. Also: Permanente RFID-Überwachung eines jeden einzelnen.

2. Dieser ganze Überwachungswahn taugt zu rein garnichts, schafft es noch nichtmal Bekiffte von militärisch abgeschirmten Bereichen abzuhalten und gehört daher abgeschafft, weil sinnlos, teuer und mit massiven menschenrechtlichen Kollateralschäden einhergehend.